Oberdürrbach Devils sind Deutscher Meister 2010/2011
Bericht vom 12.02.2011
Die Ju-Sports Oberdürrbach Devils errangen gleich in der ersten Saison der neuen Ju-Jutsu-Bundesliga überlegen den ersten Platz.
Im Finale in Gelsenkirchen besiegte das Team von Bundestrainer Roland Köhler und Landestrainer Jörn Meiners im entscheidenden Kampf den JC Arashi Sindelfingen deutlich mit 4:2.
Der SVO holte sich somit zum sechsten mal in der Vereinsgeschichte den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters im Ju-Jutsu.
Bereits Anfang der Neunziger Jahre war dies dem Würzburger Stadtteilclub fünfmal in Folge geglückt.
Neben dem JC Sindelfingen als Zweitplatzierten der Bundesliga Gruppe Süd traf Oberdürrbach in der Finalrunde auf die beiden erstplatzierten Clubs aus der Gruppe Nord.
So war der TKW Nienburg der erste Gegner der Devils im Halbfinale.
Nachdem sich die Niedersachsen noch bei der obligatorischen Mannschaftsvorstellung präsentiert hatten, ließen sie unmittelbar vor Kampfbeginn überraschend wissen, daß sie nicht im Halbfinale antreten wollen.
Hintergrund war offenbar, daß einige Athleten zu spät zum Wiegen erschienen waren und deshalb nicht antreten durften. So geschwächt rechnete sich der Nienburger Coach wohl keine Chancen gegen das Würzburger Team aus und wollte die Kräfte lieber für den Kampf um den dritten Platz sparen.
Die Entscheidung rief vor allem bei den Zuschauern aber auch bei den meisten Aktiven erheblichen Unmut hervor. Solch wenig sportlichem Verhalten sollte künftig eine entsprechende Regeländerung entgegenwirken.
Übrigens: der „Schachzug“ der Nienburger sollte sich am Ende nicht auszahlen. Sie verloren später auch das „kleine Finale“ gegen Kodokan Norderstedt klar mit 5:1.
Der TKW Nienburg ebnete so den Dürrbach Devils kampflos die Teilnahme am Finale.
Im zweiten Halbfinale siegte der JC Arashi Sindelfingen gegen Kodokan Norderstedt in einem hochklassigen Halbfinale gespickt mit Landeskadermitgliedern aus Deutschland und Dänemark mit 4:2.
Für eine Überraschung sorgte dabei die Sindelfingerin Romy Korn, die ihren Kampf gegen die dänische Vize-Weltmeisterin Jeanne Rasmussen furios begann und aufgrund technischer Überlegenheit sogar vorzeitig mit 14:0 gewinnen konnte.
Somit trafen im Finale die beiden Süd-Teams in dieser Saison bereits zum dritten Mal aufeinander.
Bereits im Auftaktkampf der Herren bis 69 kg überraschte Oberdürrbachs Trainer Roland Köhler den Gegner. Unerwartet schickte er den Bayerischen Meister Andreas Knebl gegen den Sindelfinger Andreas Dold ins Rennen. Da sich beide Kämpfer aus dem Bundeskader gut kennen, war der Kampf bis zum Schluß taktisch geprägt und sehr ausgeglichen. Am Ende erwies sich der SVO-Kämpfer als nervenstärker und behielt mit 13:9 Punkten die Oberhand.
Bis 77 kg sorgte anschließend Ex-Weltmeister Wolfi Heindel in einem bis zum Schluß spannenden Fight gegen Max Ryssel durch eine sehenswerte Aktion aus der Bodenlage in letzter Sekunde für den zweiten Dürrbacher Siegpunkt.
Im weiteren Verlauf kamen die Sindelfinger dann durch ihren WM-Teilnehmer Maik Poser gegen Richy Olma bis 94 kg zum ersten Erfolg.
Schließlich gab die Überlegenheit der Damen endgültig den Ausschlag zu Gunsten der Devils. Sowohl die Deutsche Meisterin Andrea Pflefka (bis 62 kg) wie auch die WM-Dritte Carina Neupert (bis 70 kg) wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und beendeten ihr Match gegen Nadine Surgalla bzw. Romy Korn jeweils vorzeitig durch technische überlegenheit (Full-Ippon).
Beim Stand von 4:1 für die Devils war der abschließende Duo-Wettbewerb bereits ohne Bedeutung für den Ausgang der Meisterschaft.
Wie schon in den beiden Vorrundenbegegnungen trafen hier wieder die Dritten der Jugend-WM Sophie Gens / Angela Straub (SVO) auf das Sindelfinger Herren-Duo Marc Büchner / Sven Rogner. Beide Teams boten eine spektakuläre, technisch nahezu perfekte Vorstellung, was auch für die Zuschauer einen denkwürdigen schönen Abschluß dieser Bundesligasaison bedeutete.
Die Württemberger hatten am Ende denkbar knapp mit einem halben Punkt die Nase vorn und verkürzten das Endergebnis auf 4:2.
“Oberdürrbach war eindeutig besser. Entscheidend war, daß bereits der erste Kampf für uns verloren ging. Bei den Männern bis 69 kg hatten wir uns zuvor gute Siegchancen ausgerechnet. Hinzu kam, daß auch unsere beste Kämpferin bei den Damen Heike Diedering ausgefallen war“ analysierte Sindelfingens Trainer Steffen Heckele die Niederlage.
Herzlichen Dank auch an das Organisationsteam des Budo-Sport-Centers Bushido-Ryu in Gelsenkirchen unter Leitung von Chris Oczylok.
Obwohl selbst nicht für das Finale qualifiziert, hatten die Gastgeber von der Hallenorganisation bis zur Verpflegung mit hausgemachten Kuchen und Open-air-Grill keinen Aufwand gescheut, um Teilnehmern und Zuschauern ein unvergeßliches erstes Bundesligafinale zu garantieren.
Selbst für die „Meisterfeier“ war in einer benachbarten Diskothek bereits reserviert, sodaß Dürrbacher und Sindelfinger ihren Erfolg noch eine Weile gemeinsam genießen konnten, ehe es um Mitternacht per Bus gemeinsam Richtung Würzburg ging.
Besonderen Dank an unseren Busbeauftragten Matze und Kollegin, die alle wie immer sicher und pünktlich nach Hause brachten !
Damit läßt sich nicht nur aus Würzburger Sicht ein deutlich positives Fazit der ersten Ju-Jutsu-Bundesligasaison ziehen.
Die durchweg hochklassigen und spannenden Kämpfe bestätigten die Deutsche Liga als stärkste in Europa und machen Lust auf die nächste Runde, für die sich bereits einige neue Vereine qualifizieren konnten.
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