Berichte

 





Die bei der Deutschen Meisterschaft erfolgreichen unterfränkischen Ju-Jutsuka:
Hinten von links nach rechts:
Gerhard Mende, Nicole Graf, Franziska Freudenberger, Florian Pommert
Vorne von links nach rechts:
Annalena Bauer, Martina Fiedler, Johannes Aumüller



Deutsche Einzelmeisterschaften 16. / 17.06.2012 in Hanau
Bericht vom 14.07.2012

Deutsche Meistertitel für Franzi Freudenberger und Florian Pommert

Die Freude und Erleichterung waren unübersehbar, als sie den Pokal auf dem Treppchen entgegen nahm: Franzi Freudenberger holte bei den Frauen U 21 bis 62 kg ihren ersten Deutschen Meistertitel im Ju-Jutsu. Von Coach Jörn Meiners hervorragend auf die Konkurrenz eingestellt, ließ Franzi ihren Gegnerinnen keine Chance und konnte alle(!) ihre Kämpfe aufgrund technischer Überlegenheit vorzeitig für sich entscheiden.

Eine erfolgreiche Titelverteidigung gelang SVO-Neuzugang Florian Pommert bei der stark besetzten Jugend U 18 bis 55 kg. Der Bundeskader-Athlet - bei der DEM noch für seinen Heimverein TSV Weikersheim am Start - besiegte alle seine Gegner mit Full-Ippon. Der schnellste Kampf endete nach genau 47 Sekunden ! Flo überzeugte vor allem mit vielseitigen Wurf- und Schlagkombinationen. Der 16-Jährige darf sich nun schon zum zweiten Mal in seiner kurzen Ju-Jutsu-Karriere Deutscher Meister nennen.

Auch bei den Seniorinnen gab es einige Medaillenplätze für die Würzburger Teilnehmerinnen. Allen voran Nicole Graf (bis 55 kg) und Annalena Bauer (bis 70 kg) von der TG Höchberg. Annalena – obwohl gerade erst 18 geworden - mußte erstmals bei den Seniorinnen antreten. Grund war, daß in ihrer Gewichtsklasse mangels Beteiligung kein U 21-Pool zu Stande kam. Mit entsprechendem Respekt ging die Jugend-Welt- und Europameisterin auch in das Turnier - was sich zunächst als unbegründet erweisen sollte. Die ersten beiden Kämpfe dominierte die Höchbergerin deutlich und besiegte ihre Gegnerinnen jeweils innerhalb der ersten Minute vorzeitig durch technische Überlegenheit. Im Finale mußte die Junioren-Kämpferin dann aber der Erfahrung von Europacup-Siegerin Manuela Lukas (JC Hofheim) Tribut zollen. In einem z.T. verbissen geführten Fight erreichte Annalena zum Kampfende ein 6:6 Unentschieden. Wegen zwei Ippon-Wertungen ging der Titel aber verdient an die Hessin.

Ähnlich erging es ihrer Vereinskameradin Nicole Graf. Recht souverän ins Finale gestürmt, scheiterte die Nationalkader-Athletin dort an der zweimaligen Weltmeisterin und Titelverteidigerin Mandy Sonnemann aus Nienburg. Angesichts der namhaften Konkurrenz strahlten die beiden Höchberger Nachwuchs-Ju-Jutsuka am Ende mit ihren Silbermedaillen aber glücklich um die Wette.

Ebenfalls bis 70 kg gestartet, hatte Martina Fiedler zunächst mehr Pech. Die Oberdürrbacher Bundeskaderathletin mußte gleich in ihrem ersten Kampf gegen die spätere Meisterin Manuela Lukas antreten. Dank ihrer schnellen Atemis und Wurfkombinationen ging Martina anfangs deutlich in Führung, und hatte mehrmals die Gelegenheit, den Kampf vorzeitig mit Full-Ippon zu gewinnen. Durch eine kurze Unkonzentriertheit verlor sie jedoch die Kontrolle über ihre erfahrene Gegnerin, die dies zu einer gelungenen Kombination aus Außendrehwurf und Haltetechnik nutzte und schließlich ihrerseits mit Full-Ippon gewann. “Ärgerlich, mit so einer guten Führung den Kampf abzugeben !“, gab sich Martina selbstkritisch, aber keineswegs frustriert. Mutig und konzentriert ging sie die Trostrunde an und gewann die beiden folgenden Fights durch technische Überlegenheit. Eine weitere (Bronze-)Medaille für den SVO war der Lohn.

Bei den Herren erreichten Gerdi Mende bis 69 kg und Dennis Benz bis 94 kg jeweils den fünften Platz. Gerdi startete erstmals in der nächsthöheren Gewichtsklasse und schlug sich für den Anfang beachtlich. Sein erster Gegner war der U 21 Vorjahresmeister Lorenz Fuchs (Bushido Frankfurt), dem er nach ausgeglichenem Fight knapp mit 7:8 unterlag. In der Trostrunde fegte der Würzburger dann zwei Konkurrenten vorzeitig von der Matte, bevor er auch gegen den Erbacher Georg Keßler nach Punkten gewann. Im kleinen Finale um Platz drei traf Gerdi dann erneut auf den Frankfurter Bundesliga-Judoka Fuchs, dem er nach anfänglicher Führung auch den zweiten Sieg an diesem Tag überlassen mußte.

Dennis Benz, der sich vor einigen Wochen bei der „Süddeutschen“ noch souverän den Titel sicherte, ärgerte sich über seinen fünften Platz: „Da war mehr drin.“ Bis zum Kampf um Platz drei hatte der Oberdürrbacher sehr stark gekämpft. Im kleinen Finale erreichte er ein Unentschieden nach Punkten, verlor aber die Bronzemedaille, weil sein Gegner in der Vielseitigkeitswertung (Ippons) vorne lag.

Erwähnenswert auch die beiden ersten Plätze von Carina Neupert (TSV Staffelstein) bis 62 kg und Johannes Aumüller (LKS Gerolzhofen) U 21 bis 69 kg, die in der kommenden Saison wieder das Bundesliga-Team des SVO verstärken werden.

Welch hervorragende Wettkampfarbeit im Landesverband Bayern geleistet wird, zeigte sich auch im Medaillenspiegel. Mit insgesamt 33 Medaillen waren die bayerischen Ju-Jutsuka im Ländervergleich einsam an der Spitze.



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