Berichte

 






Europameisterin Franzi Freudenberger mit den beiden Bundestrainern Roland Köhler (li.) und Jörn Meiners (re.).

Franzi Freudenberger ist Europameisterin
Zwei Medaillen für den SVO bei der EM in Maintal
Bericht vom 07.08.2021

Nach mehr als 18 Monaten Wettkampfpause erwies sich die Organisation der Europameisterschaft im Ju-Jitsu als Kunststück. Ursprünglich sollte die EM im vergangenen Jahr in Haifa, Israel stattfinden. Damals fiel sie wie alle Sportevents der Pandemie zum Opfer. Den Nachholtermin im Juli 2021 konnte der israelische Verband dann wegen der aktuellen Sicherheitslage in dem Mittelmeerland nicht wahrnehmen.
So sprang man kurzentschlossen beim DJJV als Ausrichter ein. Die Organisation wurde dem SC Budokan in Maintal übergeben, der in seiner Judo-Arena bereits mehrfach Erfahrung mit großen Wettkämpfen sammeln konnte. So schafften es die Hessen nach gerade mal sechs Wochen Vorbereitungszeit trotz aller Auflagen und Vorschriften die EM mit 277 Athleten aus 22 Nationen professionell und problemlos zu schaukeln. Das Einzige was fehlte, waren nach wie vor die Fans in der Halle.

Mit Franzi Freudenberger und Andrea Pflefka wurden auch unsere zwei Weltmeisterinnen von 2017 für das deutsche Fighter-Team nominiert.
Nachdem Franzi in der Vergangenheit mehrmals am EM-Titel gescheitert war, hatte sie sich diesmal nur ein Ziel gesetzt. Trotz der widrigen Umstände der letzten Monate versuchten unsere Athletinnen die Trainingsdisziplin unter allen Umständen aufrecht zu erhalten. Das zahlte sich aus, wie sich schnell zeigte.

Franzi hatte im ersten Kampf bis 63 kg einige Probleme mit ihrer starken russischen Gegnerin, die sie aber nach Punkten knapp schlagen konnte. Danach stürmte sie problemlos ins Halbfinale, wo sie die WM-Dritte Anne van der Brugge (NL) nach nur 34 Sekunden wegen technischer Überlegenheit besiegt hatte. Hierfür gab es die Sonderauszeichnung für den schnellsten Kampf des Turniers.
Das Finale gegen die mehrfache Welt- und Europameisterin Séverine Nebie aus Frankreich war dann eine Neuauflage von 2018, in dem die Französin am Ende knapp nach Punkten den Titel gewann. Diesmal lief es umgekehrt und Franzi revanchierte sich nach souveräner Vorstellung mit einem deutlichen Punktsieg, der ihr den so lange ersehnten Europa-Titel einbrachte!

Andrea bewies bis 48 kg, daß man auch mit über 40 gegen deutlich jüngere Konkurrentinnen alles andere als „alt“ aussehen muß. Nach der Vize-Europameisterschaft 2019 schaffte es die Oberfränkin erneut aufs Treppchen. Trotz Trainingsrückstand wegen einer Verletzung präsentierte sich Andrea in absoluter Topform.
Nach einem überlegenen Full Ippon-Sieg gegen die ehemalige Vize-Europameisterin Martina Porcile aus Italien, musste sich sie sich in einem starken Halbfinale gegen die Französin Sandra Badie knapp geschlagen geben. Das kleine Finale dominierte sie dann gegen die Rumänin Paunescu und konnte ihrer Edelmetallsammlung eine weitere Bronze-Medaille hinzufügen.

Unter Mithilfe der beiden SVO-Fighterinnen platzierte sich das DJJV-Team mit insgesamt 20 Medaillen in der Nationenwertung an zweiter Stelle hinter Russland.
Alles in allem ein Wiedereinstieg in den Wettkampfbetrieb der kaum besser hätte laufen können und berechtigte Hoffnungen auf die Zukunft unseres Sports zuläßt.



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