Europameisterschaft 2022 in Israel
Dominik Krause wird Vize-Europameister
Bericht vom 16.08.2022

Gemischte Gefühle begleiteten unsere Teilnehmer an den Europameisterschaften im Ju-Jitsu in Nahariya, Israel auf ihrem Heimweg nach Würzburg.
Während Dominik Krause eine phänomenale Silbermedaille errang, lief es für Titelverteidigerin Franzi Freudenberger und Johannes Aumüller ziemlich unglücklich.
Doch der Reihe nach:
Dominik Krause gelang mit dem Vize-Europatitel über 94 kg sein bisher größter Erfolg. Eindeutiger Favorit und am Ende auch souveräner Gewinner war hier Dejan Vukcevic aus Montenegro gegen den der Würzburger zwar chancenlos war, dafür aber alle weiteren Kämpfe gegen höchkarätige Gegner gewann. Unter anderem besiegte Dominik den Paris Open Gewinner Bertrand Ngoe (Frankreich) und im innerbayerischen Duell auch seinen neuen Teamkameraden im Bundeskader Daniel Tarnofsky aus Bergen knapp nach Punkten, was schließlich entscheidend für die Silbermedaille war.

Franzi Freudenberger startete als Favoritin bis 63 kg mit einem hart erkämpften aber verdienten Punktesieg in den Wettkampf. Danach wartete mit Séverine Nebie (Frankreich) die amtierende Weltmeisterin, praktisch das vorweggenommene Finale. Nach einem spannenden Fight auf hohem Niveau hatte die Französin dann das bessere Ende mit 17:15 auf ihrer Seite. Somit blieb für die Unterfränkin nur noch der Kampf um Bronze. Auch hier folgte leider eine knappe Punkteniederlage gegen eine weitere Französin. Am Ende nur der fünfte Platz. Angesichts einer insgesamt doch außergewöhnlichen Vorstellung nicht wirklich leistungsgerecht.

Johannes Aumüller kämpfte bis 77 kg in der traditionell am stärksten besetzten Klasse. Noch immer leicht gehandicapt durch eine hartnäckige Muskelverletzung von den Paris Open im April zog der Dürrbacher mit einem 13:10 Sieg gegen den Spanier Aaron Gomez-Martin in die nächste Runde ein. Doch schon das zweite Match gegen den französischen Vize-Weltmeister und späteren Sieger Percy Kunsa ging klar nach Punkten verloren. Die letzte Hoffnung auf einen Podiumsplatz zerplatzte dann im Fight gegen den Franzosen Olivier Fleurmon, der den angeschlagenen Würzburger nach einem gekonnten Judowurf auf der Matte fixierte und so den Kampf mit Full-Ippon vorzeitig beendete. Der neunte Gesamtrang war für den amtierenden süddeutschen Meister kein zufriedenstellendes Ergebnis.

Die rund 40-köpfige Equipe des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes erreichte in der Nationenwertung mit insgesamt 17 Medaillen, davon 8 Goldenen den zweiten Platz hinter Frankreich. Ein insgesamt sehr erfreuliches Abschneiden wie die Bundestrainer Jörn Meiners und Roland Köhler ihren Schützlingen attestierten.