Berichte

 





Die erfolgreichen Ju-Jutsuka bei den German Open:
Hinten v.l.: Patricia Seitz, Cosima Güttler, Franziska Freudenberger, Martina Fiedler (alle SVO), Florian Pommert, Alicia Pommert (beide TSV Weikersheim)
Vorne v.l.: Sophie Gens, Georg Knebl, Gerhard Mende (alle SVO), Johannes Aumüller (LKS Gerolzhofen)



German Open in Hanau 06. / 07.10.2012
Bericht vom 23.10.2012
Drei Medaillen für Oberdürrbachs Ju-Jutsu-Fighter

Traditionell findet im Oktober das weltweit größte Ju-Jutsu-Turnier die German Open in Hanau statt. Dachte man in den vergangenen Jahren, die Veranstaltung sei nicht mehr zu toppen, so stellte das Teilnehmerfeld dieses Mal alles bisher Erlebte in den Schatten. Sage und schreibe 449 Kämpfer im Fighting und 61 Teams im Duo aus 16 Nationen trafen in insgesamt 850 Kämpfen aufeinander. Kein Wunder also, daß die German Open neben Europa-Cup und Weltmeisterschaft unbestritten als das anspruchsvollste Turnier der Saison gelten.

Traten unsere Ju-Jutsuka letztes Jahr wegen der WM in Kolumbien nur mit einer Rumpf-Mannschaft an, meldeten sie sich 2012 mit einer beeindruckenden Teamleistung an der internationalen Spitze zurück, die durch drei Podiumsplätze gekrönt wurde.

Einen sensationellen dritten Platz bei den Senioren bis 69 kg erkämpfte sich Gerdi Mende in der stärksten Klasse des Turniers mit fast 40 Teilnehmern. Der Sieger von 2008 bis 62 kg ging diesmal eigentlich ohne große Ambitionen nach Hanau, weil er aus beruflichen Gründen z.Zt. keinen Leistungssport betreibt. Er startete dann auch bis 69 kg eine Klasse höher und fegte dabei in der Vorrunde seine Gegner ohne großes Aufsehen von der Matte. Im Halbfinale stieß er gegen Lokalmatador Kevin Crichton von der TG Hanau dann an seine Grenzen, verlor deutlich. Im „kleinen Finale“ gab der 27-Jährige aber nochmal alles und sicherte sich gegen Deutschlands Nummer Zwei, Christoph Garbrands (PSV Oldenburg) völlig überraschend die Bronzemedaille.

Ebenfalls einen dritten Platz nahm unsere Deutsche U 21-Meisterin Franziska Freudenberger bis 62 kg mit nach Hause. Nachdem Franzi ihren ersten Kampf mit technischer Überlegenheit souverän gewonnen hatte, mußte sie das zweite Match gegen die Bundeskader-Kollegin und spätere Siegerin Lilian Weiken aus Siegen erstmal abschreiben. Anschließend kämpfte sie sich aber tapfer durch die Trostrunde, und konnte am Ende den ausgeglichenen Kampf um Platz drei gegen die Slowenin Lara Jelic in letzter Sekunde für sich entscheiden - Bronze ! Franzi konnte somit ihren Vorjahreserfolg aus der Jugendklasse U 18 auch bei den Juniorinnen wiederholen.

Das Highlight aus Dürrbacher Sicht setzten Angela Straub und Sophie Gens in der Duo-Klasse U 21 der Damen. In ihrem vorerst letzten Wettkampf dominierten sie die Konkurrenz fast bis zum Ende, wo sie im rein deutschen Finale den amtierenden Europameisterinnen aus Bühl (Baden) Marie Brass und Lisa Gerstner knapp unterlagen. Die Silbermedaille wird den Oberdürrbacherinnen sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Muß das internationale Spitzen-Duo dessen Erfolgsbilanz u.a.mehrere Bronzemedaillen bei Jugend-Welt- und Europameisterschaften sowie zwei deutsche Mannschaftsmeisterschaften ausweist, den Leistungssport aus beruflichen Gründen doch bis auf weiteres auf Eis legen.

Pech hatten bei den Senioren Georg Knebl und Martina Fiedler. Georg wurde bis 77 kg nach gewonnener erster Runde in Kampf zwei von seinem Gegner bewußtlos gewürgt, und war damit für den Rest des Turniers gesperrt. Martina, die bei den Damen bis 70 kg 2011 noch im Finale stand und knapp an Gold scheiterte, wurde diesmal unglücklich Fünfte. Die Würzburgerin kam mit einem Sieg zunächst gut ins Turnier. Ihren zweiten Kampf gegen die ehemalige Junioren-Weltmeisterin Lisa Kohn (JJ Team Rostock) mußte Martina aber mit einem Punkt Unterschied äußerst knapp verloren geben. Im kleinen Finale unterlag sie dann der Italienierin Laura Boco wiederum etwas unglücklich mit 8:11.

Am Sonntag, traditionell den Newcomern vorbehalten, waren Patricia Seitz und Cosima Güttler in der Duo-Klasse U 15 dran und holten den 5. Platz (von 11 Teams). Nicht schlecht für die Youngsters, aber die übereinstimmende Meinung von Kampfrichtern und auch "unbeteiligten" Zuschauern war, dass der 3. Platz durchaus drin gewesen wäre, wenn sie ihre Techniken nur besser verkauft hätten. „Am Auftreten müssen wir hier noch arbeiten“, resümierte Jugend-Trainerin Eva Straub.

Die Trainingsgemeinschaft mit dem SVO zahlte sich auch für einige andere Nachwuchs-Athleten aus dem Würzburger Umland aus. So gewannen Alicia Pommert (TSV Weikersheim) bei der weiblichen Jugend (U 15 bis 48 kg) und Johannes Aumüller (LKS Gerolzhofen) bei den Junioren (U 21 bis 69 kg) souverän Gold in ihrer Klasse. Florian Pommert (TSV Weikersheim) sicherte sich bei der mit 20 Athleten stark besetzten U 18-Jugend bis 55 kg den 5. Platz. Ihr erstes Turnier bestritt Svenja Meiners bei der U 15-Jugend bis 57 kg. Nachdem sie ihre ersten Fight verlor, konnte Svenja dann zwei in der Trostrunde gewinnen, bevor sie gegen die erfahrenere Melissa Markert (SC Schweinfurt) aus dem Bayernkader ausschied. Schon mal ein guter Einstand in den Ju-Jutsu-Wettkampf !

“Das Niveau hier war Wahnsinn. Vor allem durch die vielen sehr guten Leute aus dem Ausland gegen die sich unsere Mädels und Jungs hervorragend behauptet haben,“ zog SVO-Teamchef und U 18-Bundestrainer Jörn Meiners ein begeistertes Fazit des Turniers.

Insgesamt ein hoffnungsvoller Einstieg für die Oberdürrbacher Ju-Jutsuka in den „heißen Herbst“, von denen einige auch im Nationalkader bei den Weltmeisterschaften in Wien Anfang Dezember stehen werden. Im Januar beginnt dann für den SVO als Deutscher Mannschaftsmeister die Titelverteidigung in der neuen Ju-Jutsu Bundesliga-Saison.

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