Berichte

 








Weltmeisterschaft 2022 in Abu Dhabi
Bericht vom 20.11.2022

Erfahrung und jugendliche Unbekümmertheit, beides kann im Sport zum Erfolg führen. Den besten Beweis dafür lieferten Franzi Freudenberger Ex-Welt- und Europameisterin und Landestrainerin und ihr Schützling Julia Köhler bei den Ju-Jitsu Weltmeisterschaften in Abu Dhabi.

Die 17-jährige Julia Köhler bestritt im Wüstenstaat ihre erste WM. Dabei gelang ihr auf Anhieb der Sieg bei den U 18 Juniorinnen bis 63 kg. In drei furiosen Kämpfen bezwang sie ihre starken Gegnerinnen aus Bosnien-Herzegowina und Griechenland allesamt vorzeitig mit Full Ippon wegen technischer Überlegenheit und sicherte sich so überzeugend die Goldmedaille.
Da konnte ihre langjährige Trainerin natürlich nicht nachstehen. Drei Tage später startete Franzi Freudenberger bei den Damen bis 63 kg mit einem Punktsieg gegen eine Angolanerin, im zweiten Match gelang ihr gegen die amtierende World-Games Siegerin Juliana Ferreira aus Frankreich ein weiterer schwer erkämpfter Erfolg. Das Finale wurde – wie schon vor einigen Wochen bei den German Open - zur innerdeutschen Angelegenheit gegen die Titelverteidigerin Lilian Weiken aus Siegen. Nach einem hochklassigen Schlagabtausch behielt die Oberdürrbacherin am Ende mehr als verdient mit 11:6 die Oberhand und entriss ihrer Teamkameradin den WM-Titel. Franzi darf sich also nach dem Titelgewinn von 2017 ab sofort Doppelweltmeisterin nennen.
Kurz darauf holte sich die 28-Jährige mit der deutschen Mannschaft nach einem 6:1-Finale im Teamwettkampf gegen Kolumbien noch eine weitere Goldmedaille.

Das sollte aber noch nicht das Ende der Edelmetallsammlung für unsere Ju-Jutsuka sein.
Johannes Aumüller überraschte bis 77 kg mit einem dritten Platz. Der 30-Jährige hatte nach einer hartnäckigen Verletzung die letzten Monate nicht recht zu seiner Form gefunden, präsentierte sich in Abu Dhabi aber auf den Punkt topfit. In der stark besetzten Klasse mußte sich der Routinier in insgesamt sechs (!) kräftezehrenden Kämpfen gegen hochkarätige Gegner durchsetzen. Nach einer Punkteniederlage besiegte Aui dann u.a den niederländischen World-Games Sieger von 2017 Boy Vogelzang und den amtierenden World-Games Zweiten Lucas Andersen aus Dänemark. So reichte es noch für den Kampf um Platz drei. Der mehrfache deutsche Meister beherrschte seinen Gegner Martin Gomez (Spanien) klar und sicherte sich so Bronze.

Die letzte von insgesamt fünf Oberdürrbacher Medaillen sicherte schließlich unser U 18 Duo Leonie Oehrlein und Hannah Treumann. Bei ihrer ersten WM überzeugten die beiden 17-Jährigen die Kampfrichter und mußten sich nur den späteren Vizeweltmeisterinnen Ardone/Tinella aus Italien knapp geschlagen geben. Im „kleinen Finale“ verwiesen sie das slowenische Duo Divjak/Levstik auf die Plätze. Nach dem Gewinn der Vize-Europameisterschaft im vergangenen Jahr nun also der dritte Platz bei der Weltmeisterschaft.

Erstmals WM-Luft schnupperten auch Luis Schwenkert (U 16 bis 66 kg) und Jamila Chatterjee (U 21 bis 57 kg), die sich durch nationale Erfolge für den Junioren-Bundeskader empfohlen haben. Die Nachwuchstalente erreichten in ihren stark besetzten Klassen jeweils einen sehr guten siebten Platz.

Glückwunsch und Dank an alle, die diese Weltmeisterschaft unvergesslich gemacht haben !



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